CONTROLLER AKADEMIE
Vom Bericht zum Storytelling –
Finanzkommunikation neu gedacht
Die Rolle von Finanzfachleuten verändert sich rasant: Gefragt sind heute nicht nur Zahlenkenntnisse, sondern die Fähigkeit, Daten sinnvoll zu verknüpfen, zu analysieren und verständlich zu präsentieren.
Drei Elemente für erfolgreiches Data Storytelling
1. Kontext statt Zahlensalat
Daten ohne Kontext sagen wenig aus. Gute Storyteller im Finanzbereich wissen, welche Zahl warum relevant ist – und wie sie sich im Verhältnis zu Vorjahren, Branchenwerten oder Budgets verhält.
2. Struktur statt Datenflut
Nicht alle Daten gehören in jede Präsentation. Eine gute Datenstory hat einen roten Faden, eine klare Dramaturgie. Sie beginnt mit einer Frage oder Hypothese – und führt logisch zu einer Antwort.
3. Visualisierung statt Zahlenwüste
Visualisierungen – ob in Excel oder Power BI – helfen, Muster sichtbar zu machen. Ein gut gestaltetes Diagramm sagt oft mehr als tausend Zahlen in einer Tabelle. Farben, Hervorhebungen, klare Achsen und verständliche Beschriftungen machen Trends und Abweichungen sofort sichtbar.
Aber: Nicht jede Grafik erzählt automatisch die Wahrheit.
Gerade in einer Welt, in der Daten in Präsentationen und Dashboards omnipräsent sind, müssen wir kritisch bleiben. Denn Visualisierungen können – bewusst oder unbewusst – auch täuschen:
- Skalierungen verzerren den Eindruck von Entwicklungen,
- fehlende Bezugsgrössen oder Vergleichswerte lassen Aussagen dramatischer wirken,
- selektive Darstellung von Zeiträumen oder Kategorien kann wichtige Zusammenhänge verschleiern.
Deshalb gehört zur Datenkompetenz auch eine visuelle Urteilsfähigkeit: Wer visualisiert, trägt Verantwortung. Und wer interpretiert, muss gelernt haben, auch zwischen den Balken und Linien zu lesen. Gute Datenstoryteller präsentieren nicht nur attraktiv – sie präsentieren korrekt, transparent und nachvollziehbar.
Power BI als Bühne für Geschichten
Mit Power BI steht ein Tool zur Verfügung, das Daten aus verschiedenen Quellen nicht nur zusammenführt, sondern sie auch ansprechend visualisieren und interaktiv präsentieren kann. Ein statischer Bericht wird zur klickbaren Oberfläche, in der sich Führungskräfte selbst durch die Zahlenwelt bewegen können – aber nur dann, wenn die zugrundeliegende Geschichte verständlich aufgebaut ist. Und genau hier zeigen sich die Stärken von Finanzprofis.
Von der Datenpflege zur strategischen Kommunikation
Der klassische Rollenwandel im Finanzbereich lässt sich wie in Tabelle 1 zusammenfassen. Fachkräfte in der Buchhaltung und im Controlling, die Daten kompetent nutzen und Geschichten daraus machen können, fungieren als Brücke zwischen Zahlenwelt und Management.
Der Einstieg ist einfacher als gedacht
Praktische Schritte:
- Erste Berichte mit Power Pivot in Excel erstellen.
- Power Query nutzen, um wiederkehrende Datenaufbereitungen zu automatisieren.
- Ein Power BI-Dashboard aufbauen, zum Beispiel für den Monatsabschluss oder die Debitorenentwicklung.
- Visualisierungstechniken und Prinzipien des Storytellings lernen.
Fazit: Excel bleibt – und öffnet die Tür zur Datenkompetenz
Excel ist keine aussterbende Art, sondern ein Sprungbrett. Wer es beherrscht, hat das nötige Fundament, um moderne Tools wie Power Query, Power BI oder DAX zu nutzen – und damit Prozesse zu automatisieren, Daten zu vernetzen und vor allem: Erkenntnisse sichtbar zu machen.
Doch es sind nicht die Tools, die den Unterschied machen – es ist die Fähigkeit, Geschichten mit Zahlen zu erzählen. Die Zukunft im Finanzbereich gehört denen, die nicht nur rechnen – sondern auch erklären, überzeugen und gestalten. Und genau dafür ist Datenkompetenz heute Teil der Grundausstattung.
Wer seine Datenkompetenz erweitern möchte, erhält im Studiengang «Datenmanagement – von Excel zu Power BI» praxisnahes Wissen sowie das anerkannte PU42-Zertifikat von SIZ. Dieses wird neu als IT-Diplom für die Berufsprüfung der Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen akzeptiert.
Der nächste Studiengang startet am 7. Januar 2026.
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