PERSONALWESEN
Das Arbeitszeugnis 2.0 revolutioniert die Art und Weise, wie berufliche Leistungen dokumentiert und bewertet werden. In einer Zeit, in der sich der Arbeitsmarkt ständig wandelt, bietet das Arbeitszeugnis 2.0 eine moderne, digitale und standardisierte Lösung, die den Bedürfnissen von Mitarbeitenden und Unternehmen gleichermassen gerecht wird.
Wie sieht das Zeugnis der Zukunft aus? Eine Antwort darauf liefert der Verein «Vision Arbeitszeugnis», der im Oktober 2024 gegründet wurde. Denn heutige Arbeitszeugnisse werden bis zu 90 Prozent mit vorgefertigten Textelementen erstellt. Über die Hälfte der Verfasser sind nicht geschult darin. Mit der Konsequenz, dass das Arbeitszeugnis an Wert verliert. Den Handlungsbedarf hat der Verein erfasst und mit einem namhaften Expertenteam eine Lösung erarbeitet, die nun mit dem Arbeitszeugnis 2.0 seit Dezember 2024 bei ersten Unternehmen zum Einsatz kommt.
Das Arbeitszeugnis erfüllt auch den gesetzlichen Rahmen gemäss Art 330a OR, indem es Informationen über die Art, Dauer, Leistung und das Verhalten der Mitarbeitenden ehrlich, klar und wohlwollend sowie vollständig darstellt. Der Fokus liegt auf Transparenz und Verständlichkeit, um das Wesentliche prägnant auf den Punkt zu bringen. Die gesetzliche Grundlage verlangt keine strikte Formvorschrift, sodass das Arbeitszeugnis 2.0 auch als vollständig digitales Format zulässig ist.
Die Standardisierung in der Struktur und die einfache Lesbarkeit innerhalb von 45 Sekunden ermöglichen es Unternehmen und Mitarbeitenden, den Inhalt präzise, einheitlich und rasch nachzuvollziehen. Zudem wird die faktische Informationsmacht früherer Arbeitgebender kontrolliert und eine fairere Grundlage für zukünftige Arbeitsverhältnisse geschaffen. Mit dem Arbeitszeugnis 2.0 wird auch die Vorgabe zur Förderung des wirtschaftlichen Fortschritts der Mitarbeitenden erfüllt. Der klare Aufbau und die ansprechende visuelle Darstellung - beispielsweise durch die Progress-Bar, unterstützen die Lesbarkeit und bieten somit einen echten Mehrwert im Rekrutierungsprozess.
Der Verein «Vision Arbeitszeugnis» wird im Sommer 2025 operativ starten. Der Verein hat mit www.arbeitszeugnis.work eine digitale Heimat für das Zeugnis geschaffen. Interessierte finden dort Leitfäden und ein herunterladbares PDF-Formular; zukünftig werden dort alle Zeugnis-Software aufgeführt sein, welche das Arbeitszeugnis 2.0 anbieten. Das Ziel ist es, arbeitzeugnis.work zur Anlaufstelle für alle Fragen und Anforderungen rund um das moderne Arbeitszeugnis zu machen und damit die Etablierung des neuen Standards zu fördern.
So wird das Arbeitszeugnis nicht nur zu einem Dokument der Vergangenheit, sondern zu einem wertvollen Instrument für die berufliche Zukunft aller Beteiligten.
Die Zeugnis-Softwareanbieter zeugnis.ch und Skriba werden die Umsetzung im 1. Quartal 2025 realisieren. Weitere Anbieter wie Abacus, Weka, Confer und Certicat.chhaben die Integration des Arbeitszeugnisses 2.0 angekündigt und planen die Umsetzung für 2025 und 2026 - mit weiteren Anbietern gibt es Gespräche.
Die Zukunft des Arbeitszeugnisses liegt in der Kombination aus Transparenz, Verständlichkeit und digitaler Zugänglichkeit. Mit dem Arbeitszeugnis 2.0 wird nicht nur ein neuer Standard gesetzt, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung Fairness und Gleichheit im Bewerbungsprozess gemacht. Unternehmen profitieren von einer klaren Strukturierung ihrer Zeugnisausstellung, während Mitarbeitende sich auf eine ehrliche Bewertung ihrer Leistungen verlassen können. So wird das Arbeitszeugnis nicht nur zu einem Dokument der Vergangenheit, sondern zu einem wertvollen Instrument für die berufliche Zukunft aller Beteiligten.
Kernpunkte des Arbeitszeugnisses 2.0
Klar und prägnant: Auf einer A4-Seite werden alle relevanten Informationen übersichtlich dargestellt.
Vollständig digital: einfach weiterverwendbar im Rekrutierungsprozess - ein Fortschritt für Unternehmen und Mitarbeitende.
Standardisiert und branchenübergreifend: für alle Branchen nutzbar, damit einfach und fair vergleichbar.
Transparenz und Fairness: Die klare Struktur fördert eine nachvollziehbare und faire Bewertung.